„Ein historisch schön gebautes Gebäude hat etwas Beruhigendes für die Seele“
Denkmäler sind wie kleine Kinder. Sie verursachen die unterschiedlichsten Probleme, verschaffen viel Arbeit und großes Kopfzerbrechen, lassen einen manchmal verzweifeln, beschäftigen einen unerwartet und unangekündigt zu unpassensten Zeiten und kosten viel Geld - und doch sind sie das Elixier des Lebens, unsere Lebensfreude und wir lieben sie über alles.
Sie bereiten uns viel Freude, geben uns ein positives Lebensgefühl und bereichern alleine durch ihre Anwesenheit unser Leben. „Ein historisch schön gebautes Gebäude hat etwas Beruhigendes für die Seele.“ (Zitat: Joachim Kipke WAG-Vorsitzender).
In der meist langen und wechselreichen Vergangenheit steckt oft eine spannende Geschichte mit vielen interessanten Details. Einige Informationen lassen sich über Archive oder alte Artikel wieder herausfinden, andere aufgrund der in den alten Mauern ablesbaren Baugeschichte. Auch durch Spuren von Hinterlassenschaften der ehemaligen Bewohner sind oft ungewöhnliche Einblicke in die Vergangenheit möglich.
In den vergangenen Jahrunderten wurden Häuser eigentlich immer mit viel Liebe zum Detail gebaut. Oft wurden alle Ecken und Kanten teils individuell herausgearbeitet und meist künstlerisch gestaltet. Das gilt im Besonderen nicht nur für Gründerzeit- oder Jugendstilhäuser, sondern für fast alle Bauten. Formen und Optik, meist im Zusammenhang mit einer Bedeutung und die Ausarbeitung von Details hatten bei unseren Vorfahren einen wesentlich bedeuterenden Stellenwert als zur heutigen Zeit.
Hinzu kommt, dass die Häuser nicht im Ursprungszustand erhalten sind, sondern im Laufe der Zeit von den verschiedenen Generationen umgebaut, überformt und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst wurden.
Beispielsweise haben wir im Foyer eines für damalige Verhältnisse einfachen Arbeiterhauses aus der Gründerzeit Baujahr 1905 alleine im Windfang 6 übereinanderliegende Schichten mit wunderschönen, detaillierten Malereien gefunden, welche innerhalb von höchstens 15 Jahren entstanden sein müssen. D.h. die Decke wurde alle 2-3 Jahre komplett neu übermalt. Die zweitälteste Schicht konnte am vollständigsten rekonstruiert werden und wurde komplett neu aufgemalt. (siehe Eingangsbild)
Ein Denkmal ist lebendige Geschichte! Es liegt an uns diese soweit möglich zu erhalten, uns selbst daran zu erfreuen und an die nächsten Generationen weiterzugeben. Was einmal gedankenlos oder aus Sparsamkeit abgeschlagen oder abgerissen wurde ist für immer verloren.
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