Im Rahmen der Sicherungssanierung des Schwarzen Bären wurde ein bauhistorisches Gutachten vom Ingenieurbüro Scherf-Bolze-Ludwig angefertigt. Der Schwarze Bär ist demnach eines der ältesten Gebäude in Zeitz.
Unter anderem wurden dentrologische Untersuchungen durchgeführt. Die Kellerbereiche stammen vermutlich noch aus romanischer Zeit (11 Jhd.). Das EG und 1 OG aus dem 14 Jhd. Das Dachgeschoß aus dem 15 Jhd.
Nach der Wende war der Schwarze Bär noch in ordentlichem Zustand und wurde als Hotel genutzt. Mit Übernahme durch einen großen Bauträger aus München wurden ungenehmigte Entkernungsarbeiten und massive gebäudeschädigende Maßnahmen vorgenommen.
Der Bauunternehmer ging Pleite, das Objekt war etliche Jahre ungreifbar in der Insolvenzmasse. Durch jahrelange Einregnungen wurde die restliche Gebäudesubstanz so schwer geschädigt, daß die Statik im gesamten Gebäude versagte und das Haus im Hinterbereich bereits eingestürzt ist.
Der hintere Gebäudeteil war bereits weitgehend eingestürzt und mußte in mühevoller Handarbeit von oben her abgetragen werden.
Nach Rückbau des Daches und Obergeschosses wurde ein Notdach über das hintere Gebäudeteil gebaut.
Fertigstellung des Notdaches
Nach der statischen Ertüchtigung und der Restaurierung des Hauptdachstuhls wurde das Dach mit denkmalgerechten Biberschwanzziegeln gedeckt, welche die endgültige Eindeckung des Hauptdaches bleiben.
Eingestürzte offene Dachbereiche
Alte Abfangung mit Holzstützen im Dachstuhl
Eingestürzte Decken liegen im EG
Größtenteils eingestürzt - Totalschaden
Trümmerteile aus den oberen Stockwerken liegen im EG
Eingestürzt - Totalschaden
Deckenreste und Schutt wurde entfernt. Über dem EG wurde das Notdach errichtet.
Deckenreste und Schutt wurde entfernt. Über dem EG wurde das Notdach errichtet.
Links ist ein runder Treppenaufgang erkennbar. Das ist der untere Teil eines Im Mittelalter noch außerhalb des Gebäudes stehender Treppenhausturm
Fehlende bzw. eingestürzte Decken - schwere statische Mängel
Vom damaligen Besitzer, einem Münchner Bauträger in den 1990er Jahren ungenehmigt und unsachgemäß entkernt. Dadurch und durch massive Holzschädigungen im Auflagerbereich des Dachstuhls statisch beeinträchtigt und einsturzgefährdet.
Einbau eines Stützkorsetts zur statischen Abfangung währende den Sanierungsarbeiten.
Statische Notsicherung
Im Innenbereich wurde ein Gerüst eingebaut um die Deckenbalken und den Dachstuhl sanieren zu können.
Die Größe des Gebäudes erschließt sich erst von Innen.
Sämtliche Auflager sind massiv geschädigt. Der gesamte Auflagerbereich auf den Außenmauern ist bereits erheblich abgesackt - höchste Einsturzgefahr für das gesamte Gebäude.
Die vormals völlig zerstörten Auflager wurden neu angefertigt und passgenau an die alten Balken angeschuht. Eine hervorragende Zimmermannsarbeit.
Neuer Balkenkopf mit passgenauer Fertigung
Sämtliche Balkenköpfe und Auflager mußten erneuert werden.
So weit es möglich war, wurden alle originalen Balken belassen. Die Deckenbalken stammen nachweislich aus dem 14 Jhd. die Dachbalken aus dem 15 Jhd.
Die statische Notsicherung an den Außenmauern konnte wieder ausgebaut werden. Das Gebäude ist statisch wieder tragfähig - nach heutigen Normen.
Ein besonderes Raumerlebnis.
Im linken Bereich noch die alte Dacheindeckung.
Auf dem alten Dachstuhl ist bereits die neue Lattung aufgebracht.
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